SAUNA

Die Sauna gehört zu Finnland wie Wasser zum See. Dafür spricht allein schon die Tatsache, das es in Finnland über 1,5 Millionen Saunas gibt.

Für die Finnen ist die Sauna heilig. Hier darf nicht gestritten, geschimpft oder geflucht werden. Die Sauna dient dem Wohlbefinden und der Entspannung.

In der finnischen Gesellschaft kommt der Sauna eine besondere Rolle zu. Hier wird in einer positiven Stimmung die Grundlage für Vereinbarungen und Verträge geschaffen - auch auf allen Ebenen des wirtschaftlichen Lebens. Was in der Sauna ausgehandelt wird, gilt. Wer ein in der Sauna geschlossenes Abkommen bricht, verliert sein Gesicht. Auch in der Familie verbindet der gemeinsame Saunagang.

Früher diente die Sauna nicht nur der Reinigung und Entspannung, sondern sie war die "Apotheke der Armen". Kranke wurden hier geheilt, Kinder geboren. Sie war der wärmste, sauberste, sterilste und ruhigste Platz im Haus und galt als heiliger Ort.

Sauna ist in Finnland ein Kult. So gibt es seit 1937 auch eine Saunagesellschaft. 1986 bekam die Sauna sogar ihren eigenen Feiertag, den zweiten Sonnabend im Juni.

Die traditionelle Form der Sauna ist die Savusauna, die Rauchsauna. Leider gibt es nur noch wenige davon.

Heute überwiegen die elektrischen Saunen. Nicht nur die meisten Wohnungen verfügen über eine eigene Sauna, sondern auch Schulen, Firmen und Campingplätze.

Bei Manövern der finnischen Armee ist eine Zeltsauna immer mit dabei und Wanderer, die auf einen mehrtägigen Ausflug gehen, begnügen sich mit Kieseln, die sie im Lagerfeuer wärmen und in einem metallenen Behältnis in einen Zeltverschlag stellen.

In der Regel saunen Frauen und Männer getrennt, es sei denn in der Familiensauna.

Die normale Saunatemperatur beträgt 85-100 Grad Celsius.
Die Temperatur in der Saunakabine sollte so hoch sein, dass man beim Sitzen auf der Saunabank schwitzt und sich wohl fühlt. Es gibt keine richtige oder falsche Saunatemperatur, da jeder Saunabesucher mit seiner Haut fühlt, welche Temperatur ihm entweder unter Berücksichtigung des Alters oder des Gesundheitszustandes am besten passt.

Durch immer wieder neue Wasseraufgüsse auf die Ofensteine entstehen Dampfstöße, die den Körper zum Schwitzen bringen. Wie lange man in der Sauna bleibt, hängt von der eigenen Befindlichkeit ab. Zur Förderung der Durchblutung pflegt man dann den Körper mit Birkenquasten zu peitschen. (Die gibt es auch in der Tiefkühltruhe des Supermarktes für ca 2,50 Euro.) Dann ein Sprung ins kalte Wasser oder wenigstens unter die Dusche und man fühlt sich wie neugeboren. Nach einer Ruhephase wiederholt man den Saunagang.

Nach der Sauna gibt es häufig Bier und Fleisch- oder Bockwurst.

Es gibt keine feste Regel, wie oft man in die Sauna gehen sollte. In vielen finnischen Familien ist zweimal in der Woche Saunatag.

Ihre finnischen Freunde haben Sie in die Sauna eingeladen?
Genießen Sie dieses höchste Zeichen finnischer Gastfreundschaft!



    Mehr über finnische Saunakultur:
  Suomen Saunaseura / Die Finnische Saunagesellschaft